D' Woch' fangt scho guat o...!

"Die Woche fängt schon gut an" war der Ausspruch von Mathias Kneißl, als er an einem Montag im Jahre 1902 zum Schafott geführt wurde.

 

Die Legende des Räuber Kneissl betrifft die ganze Gegend um Maisach, Olching und Gröbenzell. Im Laufe der Jahre wurde Kneissl zum lokalen Helden ähnlich dem Robin Hood von Sherwood Forest.

Mathias Kneißl wurde am 12. Mai 1875 in Unterweickertshofen als Kind eines Müllers und einer Italienerin geboren.

Da die Mutter Ausländerin und zudem ihr Bruder ein gesuchter Verbrecher war, hatte die Familie von Anfang an keine Chance. Der Gasthof der Familie wurde wegen des Vorwurfs der Hehlerei und Wilderei geschlossen. Der Vater musste auch seine Mühle verkaufen.

Als schließlich Mathias und sein Bruder zwangsweise zum Schulunterricht geführt wurden, und sein Bruder einen Polizisten verletzte, wurde Mathias gleich mit ins Zuchthaus gesteckt.

Nach der jahrelangen Gefängnisstrafe fand er heraus, dass sein Vater gestorben und die Mutter weggezogen war. Immer wieder versuchte er Arbeit zu bekommen, verlor diese aber sofort wieder wenn herauskam, dass er ein Zuchthäusler war.

Schließlich kehrte er zurück in unsere Gegend und lebte von der Wilderei. Durch Verrat wurde er zwar aufgespürt, er konnte jedoch nach einer wilden Schießerei entwischen. Dabei wurde ein Gendarm getötet und ein anderer schwer verletzt. Danach jagte ihn die gesamte Bayerische Polizei.

Immer wieder konnte sich der Räuber Kneißl der Festnahme entziehen, teilweise nur durch Mithilfe der Bevölkerung. Dadurch wurde der Räuber weit und breit zur bekannt. Die Tatsache, dass er die Polizei so lange an der Nase herumführen konnte, machte ihn zur Legende.

Nach zwei Jahren Jagd wurde er wieder verraten und die Polizei konnte ihn in Geisenhofen umzingeln. 140 Gendarmen wurden dazu gebraucht und der Schusswechsel dauerte angeblich einen Tag und eine halbe Nacht. Dabei wurde Kneißl schwer verletzt.

Seltsamerweise wurde er danach erst einmal wieder zusammengeflickt. Dann erst wurde ihm in Augsburg der Prozess gemacht, wo er zum Tode verurteilt wurde.